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Wir müssen schneller lernen.
2018 ist Tesla durch seine “Production Hell” gegangen, um massenmarktfähig zu werden.
In dem Rest der Industrie wurden als Reaktion darauf Pläne ausgearbeitet und getestet. Neue Produkte, Fabriken und Absatzwege sind entstanden.
Die Pläne sind fertig und werden umgesetzt.
Dazu müssen viele Mitarbeiter ausgebildet und umgelernt werden. Neue Fähigkeiten für die Zukunft: Zellfertigung und Chipdesign, komplexe Softwareintegration, dynamisches Pricing für Onlinekunden und vieles mehr.
Über die Zeit werden wir das schaffen.
Doch viel Zeit haben wir nicht mehr. Außer Tesla drängen neue Wettbewerber derzeit mit guten Produkten und viel Geld in den Automarkt.
Wir müssen schneller werden bei der Aneignung neuer Fähigkeiten “at scale”.
Ein Blick in die Forschung zu Lernbeschleunigung zeigt klare Prinzipien.
Lernen muss relevant, multimedial, zeitlich flexibel und praktisch anwendbar sein.
Beginnen wir mit der Lernbeschleunigung bei “relevant”.
Jedes Lernen, was nicht mit den persönlichen Zielen übereinstimmt, wird behindert.
Die Autoindustrie war in den letzten Jahrzehnten überaus erfolgreich. Und mit ihr die Mitarbeiter. Nun erkennen viele, dass ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zukünftig nicht mehr ausreichen, um erfolgreich zu sein. An gute und zuverlässige Einkommen gewöhnt, stellt sich für viele die Frage, was sie mit ihren Fähigkeiten und Erfahrungen anfangen können.
Können vorhandene Skills “recycled” werden, oder braucht es neue?
Das Einfachste ist natürlich, die eingeschwungenen, vorhandenen Fachkompetenzen in einem neuen Kontext einzusetzen. Also bei einem neuen Arbeitgeber.
Aber die Kernkompetenzen sind meist kontextspezifisch. Wir meistern die Abläufe bei Volkswagen, BMW oder Continental und bringen dort ein.
Häufig ist dieses prozessuale Kontextwissen nicht einfach transferierbar und muss neu erworben werden. Das stellt man allerdings erst fest, wenn man den Arbeitgeber gewechselt hat – das kann man leicht in einigen LinkedIn-Profilen nachlesen.
Eine Kernfähigkeit zu erwerben dauert.
Es braucht 10.000 Stunden, um etwas wirklich zu können.
Der kanadische Sachbuchautor Malcom Gladwell machte in seinem Buch “Der Überflieger“ die Beobachtung, dass jeder, der eine Fähigkeit richtig beherrscht, sie etwa 10.000 Stunden praktiziert hat. Das trifft für den Profitennisspieler oder Cellisten genauso zu, wie für den Programmierer, Grafiker, Handwerker oder den Lehrer. Ein Jahr hat ungefähr 2.000 bis 2.200 Arbeitsstunden, d. h. es braucht etwa 3 bis 5 Jahre, um eine Spezialisierung zu beherrschen.
Das klingt zunächst erst einmal sehr lange. Deswegen werden auch nur wenige wirkliche Experten ihres Faches. Aus meiner Sicht steckt hierin eine wichtige Botschaft: in nur 3 bis 5 Jahren kann man ein Grad der Perfektion in jedem neuen Skill erreichen.
Es braucht das Ziel, die Disziplin und die Zeit.
Ich habe im August 2022 mit dem Schreiben online angefangen, konkret mit Schreiben auf Twitter, LinkedIn. Anfang 2023 habe ich mit diesem Newsletter begonnen und meine Website AutomotiveLearners.com gestartet. Nach der 10.000-Stunden-Regel sollte ich zwischen 2025 und 2028 eine gewisse Meisterschaft erreicht haben.
Mein Ziel ist es, AutomotiveLearners zu einem Umsatz im siebenstelligen Bereich aufzubauen.
Eine wesentliche Komponente bei AutomotiveLearners ist Lernbeschleunigung.
Dazu entwickeln wir das Programm “Skill to Skill”.
Als vormaliger VW-Manager, promovierter Psychologe sowie Managementberater und Trainer kommen mir Industrieerfahrungen und verschiedene transferierbare Skills dabei zupass, wie Recruiting, Team Building, Sales, Erarbeitung von Konzepten usw.
Gleichzeitig engagieren wir Experten wie Lerndesigner, Lerntechnologen und Coaching-Experten zum Aufbau des Programms und testen es mit Menschen aus der Autoindustrie.
Das Programm “Skill to Skill” schafft Klarheit und überwindet Widerstände
Je klarer und balancierter ein Ziel ist, umso wahrscheinlicher ist seine Zielerreichung.
Sind interne und externe Widerstände erkannt und umgangen, reichen die vorhandenen Fähigkeiten und Energie aus, um die Ziele zu erreichen.
Das ist genauso wie beim Auto. Ist der Antrieb optimiert, muss man Gewicht, Reibung und Aerodynamik verbessern, um schneller zu werden. Nur wenn der Widerstand reduziert wird, erreicht man höhere Geschwindigkeiten.
Diese Erfolgsformel ist so einfach wie universell.
Unklare, unbalancierte Ziele sind das größte Hindernis für Lerngeschwindigkeit.
Viele von uns haben Ziele: Ich möchte diesen Job haben, ich möchte jenes Geld verdienen, ich möchte dorthin reisen, ich möchte das lernen, ich möchte ein konkretes Gewicht erreichen. Und wir haben gelernt: Wenn wir nur fokussiert und diszipliniert genug sind, können wir jedes Ziel erreichen.
Das stimmt teilweise. Über die Zeit können wir äußerst ambitionierte Ziele erreichen.
Allerdings: Unser Leben ist kein Sport.
Es ist längst nicht so, dass, wenn die Karriere erfolgreich ist, die Familie entsprechend auch ein Erfolg ist. Oder dass die Gesundheit hervorragend ist.
Das Leben ist multidimensional. Es besteht aus mehreren, teilweise gegenläufigen Zielen.
Aber nicht sonderlich kompliziert.
Zur Balancierung reichen fünf Zieldimensionen:
- Beruf: Womit schaffen wir Wert für andere, erhalten Anerkennung und unser Einkommen? Was sind unsere Skills, wie relevant sind sie am Markt, und lernen wir genug, machen relevante Erfahrungen?
- Familie und Freunde: Wie geht es denen, die um uns herum sind und uns prägen? Verbringen wir ausreichend Zeit miteinander? Wo werden sie in den nächsten 10 Jahren stehen? Bekommen sie ausreichende Zuwendung und Unterstützung für ihr Leben?
- Lebensstil: Wo leben und wie? Leben wir im Haus oder in einer Wohnung, mieten wir oder vermieten wir? Bietet unser Lebensraum genügend Anregung und Gelegenheit für Leidenschaften und Hobbies? Welche Rolle spielen Reisen – sind es Fluchten oder Anregungen?
- Finanzen: Womit nehmen wir unser Geld ein? Ist die Finanzierung unseres Lebensstiles der Hauptgrund für unsere Arbeit, oder sind wir zu Teilen unabhängig? Haben wir eine zweite Einkommensquelle? Haben wir Investitionen, die Geld abwerfen?
- Gesundheit: Sind wir glücklich, sind wir gesund? Wie lange glauben wir zu leben? Bekommen wir täglich unsere Dosis an Bewegung, Tageslicht, gesunder Ernährung, sozialen Kontakten und ausreichendem Schlaf? Kennen wir unsere gesundheitlichen Probleme und haben wir einen Plan, daran zu arbeiten?
Es reicht nicht, explizite Ziele für eine oder zwei dieser Dimensionen zu haben. Man braucht alle. Sie können sich teilweise widersprechen. Doch es gilt, diese zu klären und in Einklang zu bringen.
Fehlende Klarheit zeigt sich in Überbetonung einer Zieldimension.
Die fünf Dimensionen sind wie ein Bündel Äste gegeneinander gelegt: Sie können sich nach oben recken, wenn sie balanciert, gleichlang und gleichbedeutend sind. Kommt ein Ziel zu kurz, fällt das ganze Bündel um. Man kann immer noch die besten Finanzen, die beste Gesundheit oder die herausragendste Karriere haben – irgendwann wird man feststellen, dass das ganze Bündel auf die Erde fällt.
Sind die Ziele jedoch klar und balanciert, ist dies eine erhebliche Beschleunigung im Wachstum, im Lernen und in der persönlichen Entwicklung.
Was hat das alles mit der beruflichen Aneignung von Fähigkeiten zu tun?
Jedes Lernprogramm, das gewählt wird zur Erreichung balancierter Ziele, wird zwischen 30 bis 90% effizienter und erfolgreicher sein. Auch dafür gibt es Belege aus Forschung.
“Skill to Skill” kann durch mehr Klarheit und den Abbau von Widerständen Lernen beschleunigen.
Mehr zur Beseitigung von Widerständen in einer der kommenden Ausgaben dieses Newsletters.
